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Hambacher Musikfestival / Neustadt a.d. Weinstrasse

  • Hambacher Schloss Hambach Deutschland (Karte)

ABSCHLUSSKONZERT

 

Alexander Borodin (1833­ – 1887)
Streichsextett d-Moll
Annette von Hehn (Violine), Stefan Heinemeyer (Violoncello), Mandelring Quartett

Richard Wagner (1813­ – 1883)
Vorspiel zu Tristan und Isolde
Fassung für Streichsextett von Sebastian Gürtler (*1970)
Mandelring Quartett, Annette von Hehn (Viola), Stefan Heinemeyer (Violoncello)

Felix Otto Dessoff (1835­ – 1892)
Streichquintett G-Dur op. 10
Mandelring Quartett, Stefan Heinemeyer (Violoncello)

Ludwig van Beethoven (1770­ – 1827)
Klavierkonzert Nr. 4 G-Dur op. 58
Fassung für Klavier und Streichsextett von Franz Lachner (1803-1890)
Annette von Hehn (Violine), Stefan Heinemeyer (Violoncello), Thomas Hoppe (Klavier), Mandelring Quartett

 

Karriere machte er als Professor für Chemie, Geschichte schrieb er als einer, der das Studium von Frauen förderte, seine Liebe galt aber seit Kindheitstagen der Musik. Als Komponist ist Alexan­der Borodin vor allem mit Orchesterwerken bekannt geworden, auch sein zweites Streichquartett hat sich einen gewissen Platz im Repertoire erobert. Das Streichsextett, von dem nur zwei Sätze überliefert sind, gehört hingegen zu den Raritäten der Kammer­musik. Komponiert während seines Studiums in Heidelberg, ist es, in den Worten des Komponisten, von »sehr Mendelssohn‘­schem Charakter, geschrieben, um den Deutschen zu gefallen«. Borodin selbst wiederum haben die frühen Opern von Richard Wagner gefallen, die er in Mannheim kennenlernte. Dessen mu­sikdramatisches Ringen um Liebe und Erlösung kulminiert im Vorspiel zu »Tristan und Isolde« mit dem berühmten rätselvollen Tristan ­Akkord gleich zu Beginn. Die Fassung für Streichsextett konzentriert sich auf die Essenz dieser Musik, ohne deswegen auf klangschwelgerische Prachtentfaltung zu verzichten. Während der »Tristan« weit in die Zukunft weist, huldigt das Streichquin­tett mit zwei Celli von Felix Otto Dessoff, obwohl 20 Jahre später entstanden, der Ästhetik der Romantik – stünde kein Name auf den Noten, könnte man es passagenweise ohne weiteres für ein Werk von Brahms halten, mit dem Dessoff befreundet war. An der Schwelle zur Romantik wiederum steht Beethovens 4. Klavierkon­zert, das Robert Schumann für sein »vielleicht größtes« hielt – ein brillanter Abschluss des diesjährigen Hambacher Musikfests!